Wir sind wieder zurück aus dem Nationalpark! Allerdings lief das ganze nicht wie geplant. Aber beginnen wir von vorne:
Am Samstag sind wir früh aufgestanden und zum Busbahnhof gelaufen, um dort um halb 8 mit dem Bus zum Park zu fahren.
Die Fahrt verschliefen wir und als wir das erste Mal anhielten waren wir bereits am Eingang. Dort mussten wir ein Formular ausfüllen und den Eintritt bezahlen, außerdem bekamen wir eine Karte und sahen ein Video über die Regeln im Park. Dann fuhren wir nochmal ca. eine halbe Stunde mit dem Bus bis zu einem großen See. Dort mussten wir kurz warten und fuhren dann mit einem Katamaran auf die andere Seite. Schon hier regnete es in Strömen.
Die Fahrt mit dem Boot dauerte nochmal eine halbe Stunde. Auf der anderen Seite waren wir auch direkt an unserem Campingplatz für die kommende Nacht. Wir checkten ein, beschlossen dann aber erst wandern zu gehen und unser Zelt später aufzubauen. Als wir ein paar Sachen in unseren Daypack packten bemerkten wir, dass wir unsere Wasserflasche verloren hatten. Für die bevorstehenden Wanderungen nicht weiter schlimm, da wir hier das Wasser aus den Flüssen trinken und somit auch unsere zwei Tassen reichen, aber wir ärgerten uns doch sehr, da es eine schöne Metallflasche von Roberts Großeltern war. 😌
Wir machten uns auf den Weg zum Zeltplatz des Grey Gletschers. Es schüttete aus Eimern und wir waren innerhalb weniger Minuten nass bis auf die Knochen. Die Wege bestanden eigentlich nur aus schlamm. Die Landschaft war allerdings trotzdem wunderschön! Irgendwie mystisch so verregnet!
Wir fanden auch, wie erhofft, Flüsse oder besser gesagt Bäche, in denen wir frisches, kühles Wasser schöpften. Wir kamen an einen See, in dem wir eisblaue Eisschollen/ Eisberge schwimmen sahen. Nur die Berge hielten sich in den Wolken versteckt.
Wir liefen weiter bis zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir tatsächlich einen Blick auf den Gletscher werfen konnten. Hier stürmte es dann zu dem Regen noch. Wir beschlossen, wie viele andere, die nicht zu dem Campingplatz zum Schlafen mussten, hier umzudrehen.
Auf dem Rückweg ließen wir uns Zeit und hatten Glück, da es tatsächlich aufhörte zu regnen. Wir wurden sogar mit ein paar Sonnensekunden belohnt. 😊 Außerdem konnten wir langsam schneebedeckte Berge ausmachen und die Natur sah noch schöner aus!
Unsere Sachen trocknete dank eines angenehmen (angenehm, weil nicht so stark) Windes auch langsam. Leider fing es wenige Minuten vor dem Campingplatz wieder an zu regnen.
Zurück am Campingplatz hätten wir uns gerne etwas aufgewärmt, da wir doch recht durchgefroren waren. Allerdings war keiner der Orte der für die Camper zugelassen war, beheizt. Wir bauten also im Regen unser Zelt auf, zogen uns etwas trockenes an und verkrochen uns in unsere Schlafsäcke. Wir wurden allerdings weder wirklich warm, noch hielten die Schlafsäcke wirklich warm.
Gegen sieben Uhr gingen wir in den Kochbereich und machten uns etwas zu Essen und tranken heißes Wasser (Tee hatten wir vergessen 🙈) Anschließend gingen wir unter die Dusche, um uns aufzuwärmen. (Die Duschen sind hier, warum auch immer, nur von 18 - 21 Uhr geöffnet und auch nur warm, nicht heiß - was man bei dem Wetter eigentlich bräuchte)
Anschließend schlüpften wir so schnell wie möglich in unsere Schlafsäcke und versuchten zu schlafen. Uns war tatsächlich auch kurz warm, aber nur so 5 Min. Am Ende war uns so kalt, dass wir uns zu zweit in einen Schlafsack quetschten. So war es erstmal auszuhalten. Allerdings auch nicht lange. Zudem fing es an durch die Decke zu tropfen und unsere Schlafsäcke und alles andere im Zelt wurde nass. Wenn wir nicht wach wurden, weil wir froren, dann wurden wir wach, weil es so schüttete oder wir Angst hatten der Wind würde uns das Zelt wegblasen.
Wir waren regelrecht froh als der Wecker klingelte.
Eigentlich wollten wir unsere feuchten Sachen vom Vortag zum Wandern noch einmal anziehen, allerdings waren diese durch das undichte Zelt nun so nass als hätten wir sie die Nacht über in den Regen gehängt. Auch unsere Schuhe waren klitschnass, so wollten wir die Sachen dann doch nicht mehr anziehen. Hinzu kam auch, dass unsere Schlafsäcke nass waren und es schon wieder in Strömen regnete, so dass wir auch keine Chance gehabt hätten diese zu trocknen. 😏
Wir beschlossen, dass es so keinen Sinn machen würde die vier Tage durch zu ziehen und wir auch keine weiteren Nächte so frieren wollten!
Als wir vor dem Zimmer der Verwaltung warteten, um unsere Reservierungen für die kommenden Tage zu stornieren, verriet uns ein netter Peruaner, der in einem Zimmer übernachtet hatte, dass es oben ein Kaminzimmer gäbe. Er meinte wir sollen einfach hingehen, als wären wir dort Gäste und beschrieb uns den Weg. Wir fanden das Zimmer, setzten uns vor das Feuer und konnten uns zum ersten Mal richtig aufwärmen! Eigentlich eine Frechheit das den Campern so etwas nicht zur Verfügung steht...
Wir gingen noch einmal hinunter, um, erneut im Regen, unser Zelt abzubauen, verzogen uns dann aber, bis zur Abfahrt des Katamarans, ans Feuer.
Nun ging es mit dem Boot zurück. Auf der anderen Seite mussten wir noch 1,5 Stunden warten bis der Bus zurück in die Stadt fuhr, der dann wiederum ca. 2 Stunden brauchte. Wir steckten die ganze Zeit in unseren klitschnassen Schuhen.
Zurück in Puerto Natales gingen wir als erstes unser Equipment abgeben. Wir erzählten ihnen, dass das Zelt dem Regen nicht stand hielt und wir deswegen abgebrochen hatten. Er entschuldigte sich bei uns und wir mussten immerhin für das gesamte Equipment keinen Cent bezahlen.
Unser nächster Weg führte uns zum Büro der Gesellschaft, die die Campingplätze verwaltet. Da Sonntag war hatten sie leider zu. Wir gingen stattdessen zu der Information am Bahnhof. Der Herr dort konnte zwar keine Stornierungen vornehmen, aber sagte uns wir sollen eine E-Mail schreiben und würden dann wenigstens für einen Tag das Geld wiederbekommen.
Dann gingen wir zu dem Hostel, in dem wir für unsere Wiederkehr ein Zimmer reserviert hatten und waren froh, dass wir auch die nächsten zwei Nächte hier bleiben können. Nachdem wir eingezogen waren gingen wir als erstes richtig heiß duschen 😀
Ansonsten machen wir jetzt erstmal nichts und hoffen, dass wir von der Aktion nicht schon wieder krank werden 🙈