Wir hatten gestern Abend allerdings auch noch etwas Gemüse, Obst, Toast und Käse gekauft, weil wir nicht daran gedacht hatten, dass es Frühstück gibt, also hatten wir auch noch etwas Abwechslung und schmierten uns ein paar Brote für unterwegs.
Dann machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Wir wollten wieder einmal an einer der FreeWalkingTouren teilnehmen und der Treffpunkt war zum Glück nicht weit von uns entfernt.
Wir waren innerhalb von ca. 5 Minuten dort und mussten dann noch eine halbe Stunde warten bis es los ging. Die pünktlichen Deutschen wieder 🙈😂
Leider waren wir eine riesige Gruppe von sicher 40 Leuten und unser Guide hat dermaßen schnell super viele Informationen auf einmal rausgehauen, so dass es uns durchaus schwer fiel dem Geschehen zu folgen.
Wir starteten am "Teatro Colon", welches nicht nur von außen sehr ansehnlich ist, sondern auch einen weltberühmten Klang haben soll. Die günstigsten Orchesterkarten sind hier scheinbar günstiger als Kinokarten, aber auch dementsprechend schnell ausverkauft.
Wir machten es uns zunächst vor dem Gebäude bequem und hörten etwas über die Geschichte von Buenos Aires.
Man versuchte 1536 zum ersten Mal hier eine Siedlung zu gründen, die Spanier kamen allerdings im Spätsommer an und konnten so keinen Ackerbau mehr betreiben. Da es auch sonst keine Rohstoffe gab mit denen sie hätten handeln können, zwangen sie die Ureinwohner ihnen Essen zu besorgen, diese wehrten sich jedoch erfolgreich und die Siedler mussten den Ort wieder aufgeben.
1580 versuchten es die Spanier erneut. Diesmal erfolgreicher. Allerdings war die Stadt damals von der Viehzucht und dem Handel mit Spanien abhängig und entwickelte sich nur sehr langsam.
Vom Theater führte unser Weg weiter auf den Plaza Lavalle.
Von dort kamen wir vorbei an der größten Synagoge der Stadt.
Anschließend überquerten wir die breiteste Straße der Welt - die Straße des 9.Juli - zumindest war sie das wohl kurzzeitig. Sie besitzt 7 Fahrstreifen je Richtung. Zusammen mit den Busspuren und zwei Einbahnstraßen, die aussehen als würden sie dazu gehören, haben wir 21 Fahrspuren gezählt 😲 wir haben ca. 3 Ampelphasen gebraucht, um diese Straße überqueren zu können.
Von der Mitte der Straße hatten wir einen schönen Blick auf den Obelisken, ein Denkmal, welches anlässlich des 400. Geburtstags der Staatsgründung gebaut wurde.
Anschließend kamen wir zum Palacio San Martin. Dieses Gebäude war einst ein Familienhaus und wurde später vom Ministerium genutzt. Es ist eine Kopie des Stils der damaligen Zeit in Paris. Die Südamerikaner versuchten hauptsächlich die Politik der europäischen Städte zu kopieren, weil diese in der Regel schon recht gut mit Demokratien zurecht kamen. Die Menschen kopierten aber zudem auch die Architektur, deshalb hat man manchmal wirklich das Gefühl durch eine alte europäische Stadt zu laufen.
Vom Palast ging es weiter zum Platz des Sankt Martin.
Von hieraus kann man auch einen Blick auf den "Torre Monumental" werfen, welchen die Stadt einst von den Engländer zum 100 Jährigen Jubiläum der Republik geschenkt bekam.
Anschließend kamen wir zu einem der bekanntesten Hochhäuser, das Kavanagh-Gebäude, welches treppenförmig in die Höhe steigt und die "Santísimo Sacramento"-Kirche hinter sich versteckt.
Man sagt, dass die Lady, der der Palacio San Martin einst gehörte sich diese Kirche baute, die sie ursprünglich von ihrem Heim sehen konnte, bis ihr Liebhaber das große Haus dazwischen setzte.
Weiter ging es zum "Monumento a los caídos en Malvinas", welches am Fuße des Plaza San Martin liegt. Hierbei handelt es sich um das Denkmal für die Gefallenen des Falklandkrieges.
Die Falklandinseln, die etwas östlich von Argentinien liegen, hatten schon viele Staaten, die Besitzansprüche auf sie hielten. So zum einen die Niederländer, die Franzosen, die Spanier und zuletzt die Engländer und Argentinier, welche 1982 schließlich um die Inseln kämpften. Die Argentinier hatten zwar den Vorteil, dass sie einen Überraschungsangriff starteten und die Engländer weit weg waren, jedoch ließen die Chilenen die Engländer in ihr Land, aus Angst auch angegriffen zu werden, von daher war der Krieg recht schnell geklärt.
Auf unserem weiteren Weg sahen wir noch einmal drei der Palacios, die früher Familienhäuser waren und heute als Hotels, Museen oder zu Staatszwecken genutzt werden.
Weiter ging es für uns zu unserer Endstation, dem " Cementario de la Recoleta", einem riesiegen Friedhof, welcher nur aus Mausoleen besteht. Hier sind viele der wichtigsten Personen begraben und es war echt interessant hier durch zu bummeln. Es fühlte sich an als wären wir in einem anderen Stadtteil. Die Mausoleen sind alle unterirdisch erweitert und das größte hat wohl eine Größe von 50m².
Von hier aus machten Robert und ich einen Abstecher zum Plaza de Mayo, dem Hauptplatz der Stadt, allerdings wurde hier viel gebaut, also drehten wir eine kleine Runde und machten uns dann auf den Weg zum Hafen.
Hier liefen wir ein Stück am Wasser entlang und erreichten schließlich den Plaza Dorrego. Hier hatten wir Glück, denn wir konnten zwei Tänzer bei einer kleinen Tango-Show beobachten.
Von hier fuhren wir wieder zum Hostel und putzten uns heraus. Anschließend gingen wir typisch argentinisches Steak essen. 😊 Roberts Fazit: Schmeckt eigentlich wie in Deutschland: nur die Qualität wäre in Deutschland sicher 3x so teuer.
Dazu gab es eine leckere Flasche Malbec. Leider nicht einer unserer besten.
Satt und Glücklich wollten wir eigentlich mit der U-Bahn wieder nach Hause, leider mussten wir auf den Bus umsteigen, da die U-Bahn schon zu hatte 🙈
Wir sind aber trotzdem heil zuhause angekommen und fallen jetzt todmüde ins Bett. 😴
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