Samstag, 23. Juni 2018

Dschungel Tag 3 - Eine Nacht im Baumhaus, Mitten durch den Busch


So heute erzähl ich euch erstmal von unserer Nacht.
Gestern hatte es noch richtig angefangen zu schütten. 😥 Wir sind mit Gummistiefeln und Regencapes durch Dschungel, Matsch und Bächen gewandert. (Gummistiefel sind echt was tolles, da wird man gleich wieder zum Kind 😀) 




Außer ein paar Totenkopfäffchen haben wir auf dem Weg nichts gesehen, wir haben aber aufgrund des Wetters auch den kürzesten Weg genommen. Aber wir freuen uns jedes mal diese süßen Tierchen durch die Bäume hüpfen zu sehen 😍
Am Camouflage-Haus angekommen wurden wir alle noch einmal aufs "Klo" geschickt und dann mussten wir unsere Schuhe ausziehen und hochklettern. Als wir ankamen hat es schon gedämmert, hier im Dschungel wird es früh dunkel.
Das Haus war einfach ein großes Baumhaus, welches oben Matratzen und Moskitonetze hatte und hinter Stroh versteckte Ausgucke. Das Haus steht an einer Lichtung, hier ist ein kleiner Teich, welcher sehr viele Mineralien enthält. Pflanzenfresser kommen hierher, weil sie die Mineralien brauchen, um einige Stoffe aus den Pflanzen zu neutralisieren.


Hier aßen wir unser Abendessen, welches man uns in Boxen gepackt hatte und noch warm war und dann legten wir uns hin. Wir wurden in Nachtschichten eingeteilt. Jeder musste eine Stunde wach bleiben und in dieser Stunde alle 10min die Lichtung ableuchten. Wenn er etwas sieht muss er denjenigen rechts und links von sich wecken und diejenigen dann wieder den nächsten und wenn alle wach sind wird eine große Taschenlampe angeschalten, so dass jeder die Tiere/das Tier sehen kann. Ich wurde für die Fotos auserkoren.
Gleich um 18:30 Uhr kam das erste Tier. Ein Tapir schlich sich auf die Lichtung, blieb allerdings nicht lang. Um 19 Uhr kam dann der nächste Alarm. Wieder ein Tapir. Diesmal blieb er recht lang. Ließ sich fotografieren und filmen und präsentierte sich 😍 ein echt interessantes Tier, welches man so auch gar nicht auf dem Schirm hat. Auf jeden Fall war es ein spannender Moment!!



Überhaupt war die Nacht sehr aufregend, auch wenn das leider die einzigen Tiersichtungen waren, weil es dann wieder richtig schüttete.
Außer einigen Fledermäusen, riesigen Motten und wir vermuten eine Eule sahen wir nichts mehr.

Am nächsten Morgen (Robert und ich hatten die Schicht von 3 – 5 Uhr, also war unsere Nacht etwas gestückelt) packten wir unsere Sachen und liefen zurück. Diesmal teilten wir die Gruppe auf und liefen einen längeren Weg. Wir sahen unterwegs wieder einige Äffchen und einige Vögel, einer davon mit fetzigen roten Haaren auf dem Kopf (ein Dschungel-Specht), einer sah ein wenig wie ein tropischer Truthahn aus. Leider können wir uns die Namen nicht alle merken, zumal wir sie ja auch nur auf Englisch hören.

Der Specht

Der Versuch ein flinkes Totenkopfäffchen zu fotografieren.

Der "Truthahnähnliche" Vogel

Zurück in der Lodge gab es Frühstück und danach liefen die beiden Gruppen noch einmal los.
Diesmal ging es für uns so richtig in den Dschungel, also so richtig da lang, wo es, zumindest für uns, keinen ersichtlichen Weg mehr gab. Wir passierten hierbei u.a. den größten Baum dieser Gegend. Ich fühlte mich daneben noch kleiner als sonst und Robert hat sich an einer seiner Lianen als Tarzan versucht und ist unter uns gesagt kläglich gescheitert 😅


Okay da gab es noch einen Weg 😅


Die größten Bäume im hiesigen Dschungel - er ist 700 Jahre alt.

Tarzan 

Junior-Assistent Robert

Wir sahen wieder ein paar Äffchen, und lernten einiges über den Dschungel und die Pflanzen. Es gibt zum Beispiel eine Pflanze, welche man kaut und anschließend auf Wunden legt. Sie hilft diese abzuheilen und hilft z.B. auch gegen Wespenstiche, Schlangen und Skorpionbisse (ein bisschen wie die Blätter im Film „Die Tribute von Panem“, nur dass es in echt eine Art Zwiebel ist.) Überhaupt scheint es zu jedem Leiden eine Pflanze zu geben.

Wir lernten etwas über die Bananenernte, erfuhren, dass eine Art Creme aus der Schale der Papaya gut zum Wäschewaschen ist, aber die Haut bei zu langer Berührung verbrennt bzw verätzt.

Unser Guide holte uns, mit Roberts Hilfe, Kokosnüsse vom Baum, so dass wir das Wasser trinken und das Fruchtfleisch essen konnten. Außerdem aßen wir Limonen frisch vom Baum, welche nicht sauer, sondern süß schmeckten. 



Wir lernten, dass natürliche Insekten“spray“ des Dschungels kennen: Termiten. Man lässt diese auf die Haut krabbeln und verreibt sie dann darauf. Es riecht gut und soll Mücken abhalten. Natürlich haben wir das ausprobiert.




Wir sahen zwei Spinnen, Termiten, ein Wespennest (in einem leeren Termitenhügel) – die Wespen sahen eher aus wie Ameisen -, ein Eichhörnchen, ein paar Affen und ein paar Vögel 😊

Wespennest

Diese Vögel machten sich an den Mandarinenbäumen zu schaffen.


Dieser flugunfähige Vogel war quasi das Haustier der Lodge. Sie hatten ihn gerettet und seit dem lebt er frei, aber bleibt immer auf dem Gelände. 😊 Er war auch echt zutraulich und kam super nah.


Auf dem Weg zurück zur Lodge durften wir noch Bambuswasser probieren. In den Stämmen von Bambuspflanzen sammelt sich Wasser und dieses kann man trinken wie Leitungswasser. Es schmeckt auch tatsächlich so 😊



Dann trafen wir uns wieder alle zum Mittagessen. Diesmal gab es das Essen in einer Art Bananenblatt serviert, wie ein Geschenk 😅 es war mal wieder echt lecker und kurz vor Schluss kam die Überraschung: ein kühles Bier 😀 (wegen dieser Sorte – Weißbier – musste unser Fahrer am ersten Abend nochmal ins Dorf fahren, weil es bei uns so gut ankam, und die Gruppe besteht aus Deutschen, Belgiern und Holländern – da wird schon mal Bier getrunken 😂) es war auf jeden Fall eine schöne Überraschung 😊




Jetzt haben wir einige Stunden Freizeit und chillen hier in Hängematten. Nachher gehen wir auf eine Art Aussichtsturm, um Vögel zu beobachten und zurück geht es dann im Dunkeln als Nachtwanderung (hier ist es ja um 18 Uhr schon stockdunkel). Davon berichten wir euch dann morgen.

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