Am Camp angekommen begrüßte uns der nette Eigentümer, er sprach sogar Deutsch, was er sich wohl hauptsächlich über Touristen angeeignet hatte. Dafür verstand man ihn super gut. Er erklärte uns wie wir zur Campsite kamen und sagte uns, dass es um halb fünf noch eine Führung gäbe.
Wir fuhren in die uns erklärte Richtung. Allerdings war das ganze dann doch recht schlecht ausgeschildert. Wir sahen zwar die Stellplätze fuhren aber daran vorbei, weil wir ein Schild sahen auf welchem "4x4 Bushcamp" stand und wir dachten, dass es dort noch weitere Plätze gibt, die nur mit Allrad zu erreichen wären. Im Endeffekt war es nur ein Rundweg für Allradfahrer. Der Weg war ganz schön steinig und schmal, aber die Landschaft war sehr schön, voller großer Steine und Köcherbäumen. Das war ein super Versteck für viele kleine Klippschliefer, die uns haufenweise über den Weg rannten.
Wir suchten uns dann schließlich einen Stellplatz aus. Nach uns kamen noch zwei weitere Autos mit insgesamt fünf Deutschen. Die Deutschen sind aber auch wirklich überall 😁
Um halb fünf trafen wir uns alle an der Rezeption und fuhren dann in einer kleinen Kolonne ein Stück zu den Fossilien. Der Sohn des Farmers hatte hier zufällig eines dieser Fossilien entdeckt und daraufhin wurden noch einige weitere gefunden. Wissenschaftler stellten schließlich fest, dass es sich um einen Mesosaurus halten muss, der vor 250 Millionen Jahren hier gelebt hat, als es noch einen einzigen Kontinent gab. Die Fossilien waren wirklich super gut erhalten. Auf einem konnte man jeden einzelnen Knochen der Finger erkennen, auf anderen sogar einen Zahn.
Der Eigentümer wusste unglaublich viel und erzählte alles mit viel Witz. Als wir mit den Fossilien durch waren, erzählte er uns noch etwas zu den großen Steinen, die wie Türmchen aufgebaut waren (dadurch, dass diese sowohl horizontal, als auch vertikal brachen) und durch Oxidation eine schwarz- braune Färbung haben. Außerdem klingen diese ein wenig hohl und man kann wunderbar Musik auf ihnen machen. Er spielte uns einen Teil der Hymne Südafrikas und das bekannte Kinderlied "Bruder Jakob" vor. Es klang wirklich toll auf den Steinen.
Zum Schluss erfuhren wir noch etwas zu den Köcherbäumen. Ihre Äste sind innen hohl, sie enthalten nur ein paar Fasern. Die Menschen haben diese früher entfernt und an den Boden des Astes ein bisschen Fell oder Leder angenäht und nutzten diese schließlich als Köcher für ihre Pfeile. Daher kommt auch der Name des Baumes. Außerdem enthalten seine Blätter einen Saft, der sehr bitter schmeckt und die selben Wirkungen wie Aloe Vera haben soll. Der Baum hat keine tiefen Wurzeln, sondern ganz viele oberflächliche, mit denen er bei Regen sehr viel Wasser auf einmal aufnehmen kann. Dieses speichert er schließlich in seinem Stamm.
Wir finden es immer wieder faszinierend was sich die Natur alles einfallen lässt um sich anzupassen und zu überleben.
Nach der Tour durften wir uns noch auf eigene Faust umsehen und ließen mal wieder unsere Drohne fliegen.
Anschließend fuhren wir zurück ins Camp und bauten unser Zelt auf. Jetzt gehen wir früh schlafen, die letzte Nacht war etwas kurz 🙈
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